Über 300 Eishockeyfans aus der Region waren am Sonntagabend in die kleine Moerser Eissporthalle gepilgert, um das Niederrhein-Derby zwischen dem Top-Favoriten der Landesliga GSC Moers „Black Tigers“ und dem derzeitigen Tabellenführer Grefrath Phoenix zu verfolgen. In der Neuauflage des Playoff-Viertelfinales der Vorsaison behielten diesmal die Blau-Gelben die Oberhand und entführten mit einem verdienten 2:6 (0:2,1:1,1:3)-Erfolg die Punkte an die Niers.
Die Grefrather EG startete zunächst sehr vorsichtig und mit dem nötigen Respekt in die Begegnung beim niederrheinischen Dauer-Rivalen. Headcoach Joschua Schmitz hatte sein Team für das Spitzenspiel auf eine kompakte Spielweise eingestellt und startete zunächst mit lediglich drei Angriffsreihen. Im Grefrather Tor erhielt der zuletzt verhinderte Leon Jessler den Vorzug vor Christian Tebbe, welcher diesmal als Backup bereitstand.
Nach einer kurzen Phase des gegenseitigen Abtastens nahm die Partie rasch an Tempo auf. Während die Gastgeber die Chance auf eine frühe Führung per Überzahlspiel ungenutzt ließen, durften erstmals die über 100 mitgereisten Grefrather Anhänger jubeln. Kai Weber scheiterte zunächst noch an GSC-Torwart Philipp Nikolic, doch war Max Parschill schließlich per Abstauber zum 0:1 zur Stelle (7.). Der Führungstreffer brachte der GEG zusätzliches Selbstvertrauen, so dass diese sich nun ein spielerisches Übergewicht und Chancenplus erarbeiteten konnten. Folgerichtig das 0:2 durch Roby Haazen per Rückhandschlenzer nach Vorarbeit von Tilo Schwittek und Kapitän Andreas Bergmann in der 13. Minute. Moers hatte Glück, bei einem Grefrather Pfostentreffer nicht noch deutlicher in Rückstand zu geraten (15.). So ging es beim daraus leistungsgerechten Stande von 0:2 erstmals in die Kabinen.
Die Black Tigers starteten erwartungsgemäß druckvoll ins zweite Drittel. Obwohl der Phoenix weiter gefährlich blieb, hatten die Grafschafter nun mehr vom Spiel und kamen nun immer häufiger auch zu hochkarätigen Möglichkeiten. Ein ums andere Mal war jedoch dank der konsequenten Grefrather Defensivabteilung, spätestens jedoch beim erneut stark aufgelegten Leon Jessler im Phoenix-Tor Endstation. Dies änderte sich in der 33. Minute, als der GSC durch Jan Theuerkauf den zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten 1:2-Anschlusstreffer erzielen konnte. Die Gastgeber machten weiter Druck und waren nun dem Ausgleich nah. Inmitten der Moerser Drangphase traf jedoch Marlon Alves de Lima schließlich für die GEG mit einem herrlich über Julius Krölls und Michal Cychowski herausgespielten Tor zum 1:3. (38.).
Der Schlussabschnitt begann mit einem Grefrather Überzahlspiel, nachdem Moers sich quasi mit der Sirene zur zweiten Pause eine 2-Minutenstrafe eingehandelt hatte. Grefrath nutze die Chance prompt, Max Parschill war nach Vorarbeit von Henry Karg und Dennis Lüdke in Abstaubermanier mit seinem zweiten Tor an diesem Abend zur Stelle (1:4, 41.).
Der frühe Treffer spielte Grefrath in die Karten und zwang die Black Tigers mehr Risiko zu gehen. Schließlich war es eine weitere Überzahlsituation, welche Brian Westerkamp (Assist durch Benedikt Pricken/Marlon Alves de Lima) konsequent zum vorentscheidenden 1:5 nutzen konnte (48.).
Da Dennis Lüdke unmittelbar im Anschluss daran für 5 Minuten wegen übertriebener Härte in die Kühlbox musste und Moers in der 53. Minute auf 2:5 verkürzen konnte, keimte bei den Gastgebern noch einmal kurz Hoffnung auf. Grefrath agierte jedoch auch in dieser Phase äußerst abgeklärt und zog dadurch den an diesem Abend zu selten bissigen Tigern endgültig den Zahn.
Den Schlusspunkt der umkämpften, mit insgesamt gerade einmal 19 Strafminuten jedoch äußerst fair geführten Begegnung setzte schließlich abermals Brian Westerkamp in der 59. Minute.
Mit dem auch in dieser Höhe verdienten 2:6-Auswärtserfolg beim Liga-Favoriten setzt die GEG ein Ausrufezeichen für die Saison und dürfte nun selbst zum unmittelbaren Favoritenkreis der Landesliga zählen.
Mit vier Siegen in vier Spielen und der optimalen Ausbeute von 12 Punkten bleibt der Phoenix vorerst weiter Tabellenführer, dicht gefolgt vom ERV Grizzlys Bergkamen, welche den Grefrath Phoenix am kommenden Sonntag, 19.11. (19:00 Uhr) zum nächsten Top-Spiel erwarten. Spätestens danach dürfte klar sein, was dem Team um Kapitän Andreas Bergmann noch so alles zuzutrauen ist.
(Pressemitteilung Grefrather EG, 13.11.2023, Fotos: JOTTIG)
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