Seit gut drei Wochen ist für den Grefrath Phoenix, die erste Mannschaft der Grefrather EG die Eishockey-Saison Geschichte. Wie im Vorjahr kam für die Blau-Gelben auch in diesem Jahr ausgerechnet gegen den Derby-Rivalen, die Black Tigers Moers das Playoff-Aus. Trotz des bitteren Ausscheidens im Halbfinale kann die GEG auf eine in vielerlei Hinsicht außerordentlich erfolgreiche Spielzeit zurückblicken – und das nicht nur bei der 1. Mannschaft – Ein Saison-Fazit.
„Das Ausscheiden gegen Moers war schon bitter, das hat schon eine Weile geknabbert“, macht GEG-Headcoach Joschua Schmitz keinen Hehl daraus, dass es nicht das Saisonende war, welches er sich und seinen Jungs gewünscht hatte. „Wir mussten das erst einmal sacken lassen“, so Schmitz. Inzwischen, drei Wochen später, hat sich mit den Grizzlys Bergkamen der Liga-Favorit durchgesetzt und steht als Meister und Regionalliga-Aufsteiger fest, während es sowohl für den Phoenix als auch die Black Tigers 2024/25 wohl erneut in der Landesliga weitergehen wird.
Nun, mit etwas Abstand auf die zurückliegende Spielzeit, ist die Enttäuschung über das Halbfinal-Aus längst dem sachlich-positiven Blick auf das Erreichte, vor allem auf die Entwicklungen der letzten Saison gewichen. Allein die sportliche Bilanz fällt mit 15 Siegen aus insgesamt 19 Saisonspielen und Platz 2 nach der Landesliga-Hauptrunde mehr als positiv aus. Joschua Schmitz dazu: „Wir hatten uns vor der Saison vorgenommen, um die vorderen Plätze mitzuspielen. Dies ist uns zweifelsfrei gelungen“. Als Gründe für den deutlichen sportlichen Aufwärtstrend sieht Schmitz neben einer deutlichen Verjüngung und qualitativen Verstärkung des Kaders auch die weitere Professionalisierung des Trainingsbetriebes: „Wir haben in dieser Saison viele junge Spieler dazu bekommen, die der Mannschaft sehr gut getan und jede Menge frische Impulse mitgebracht haben. Zudem hatten wir in diesem Jahr einen großen Kader, somit ist es uns gelungen, innerhalb des Teams eine positive Konkurrenzsituation zu schaffen. Die Jungs sind sowohl im Sommer- als auch Eistraining sehr gut mitgezogen, so dass wir Woche für Woche die Qual der Wahl hatten, wer zum Spieltags-Kader gehört. Dank des intensiven Sommertrainings und der sehr professionellen Zusammenarbeit mit Athletik-Trainer Dragan Pantic hatten wir eine tolle Grundlage für die Saison. Da ging keinem die Puste aus.“ Auch wenn am Ende deutlich wurde, dass der jungen Grefrather Mannschaft gegen sehr clevere Moerser noch ein wenig die Erfahrung und Kaltschnäuzigkeit fehlte, attestiert Joschua Schmitz seinem Team doch eine insgesamt positive Entwicklung: „Alle Jungs haben sich in ihren jeweiligen Rollen gut eingebracht, jeder einzelne hat sich auf seine Weise weiterentwickeln können, was uns auch als Team ein gutes Stück voran gebracht hat. Unterm Strich hat das Team gerade auch aus den Rückschlägen jede Menge Erfahrung dazu gewonnen, von der wir in der kommenden Spielzeit profitieren werden. Da nehme ich mich selbst nicht aus“.
Zusammen mit dem sportlichen Erfolg konnte auch das Zuschauerinteresse noch einmal deutlich gesteigert werden. Nach einem Besucherschnitt von gerade einmal 149 in 2021/22 über 365 in 2022/23 kamen in dieser Saison pro Heimspiel durchschnittlich 780 Fans in die schöne Halle an der Grefrather Stadionstraße. Das dritte Halbfinale gegen Moers wurde sogar von knapp 2000 Fans besucht, was einen bundesweiten Landesliga-Spitzenwert darstellte.
„Das war schon irgendwie unglaublich und sehr beeindruckend, wie die Fans uns angeschoben und gepusht haben“. Ganz besonders lobt Schmitz auch die stimmungsvolle Grefrather Fan-Präsenz beim zweiten Halbfinal-Spiel in Moers, wo die kleine Halle der Grafschafter förmlich aus allen Nähten zu platzen drohte. Die deutlich gestiegenen Zuschauerzahlen brachten zum einen einen gewaltigen Stimmungszuwachs und erinnerten besonders in den Playoffs an lange zurückliegende Zeiten, als Grefrather Mannschaften in der zweit- und dritthöchsten deutschen Spielklasse auf Torejagd gingen. Auf der anderen Seite brachten diese aber auch deutlich höhere organisatorische Herausforderungen z.B. beim Einlass, beim Sicherheitskonzept sowie beim Catering mit sich, die erst einmal bewältigt werden mussten. „Unser ‚Pay what you want!-Konzept‘ beim Eintrittspreis ist von den Zuschauern phantastisch angenommen worden. Dass jedoch so viele Fans die Spiele besucht haben, hat uns schon ein wenig überrascht“, so die Vereinsvorsitzende Sandra Schmitz. „Da mussten wir im Laufe der Saison schon nochmal nachsteuern und z.B. beim Sicherheitspersonal nachlegen. Bei so vielen Besuchern kennst du nicht mehr jeden, der in die Halle kommt und besonders bei den Derbys und bei den Halbfinalspielen sind natürlich auch immer Emotionen dabei. Becherwürfe, Pöbeleien oder Ähnliches, wie es sie in wenigen Einzelfällen gegeben hat, wollen wir natürlich nicht in der Halle haben, da gibt es einfach Grenzen. Als Grefrather EG stehen wir ganz klar für Fairness auf dem Eis und selbstverständlich auch auf den Rängen. Anderes hat beim Eishockey einfach keinen Platz“.
Dass der Besuch eines Eishockeyspiels auch in der fünftklassigen Landesliga durchaus spannend und unterhaltsam sein kann, hat sich also längst herumgesprochen. Aber auch auf Seiten der außersportlichen Unterstützung, sei es im Rahmen von ehrenamtlichem Engagement viele Beteiligter im Verein, aber nicht zuletzt auch im Bereich des Sponsorings, hat sich in diesem Jahr viel beim Phoenix getan. Mit den Firmen „Schnäbler – Gesundes Bauen“ aus Viersen, „Ullrich – Land-Luft-See-Verpackungen“ aus Kempen und „Subway Krefeld“ konnten starke Partner gewonnen werden, die dem Grefrath Phoenix auch in der kommenden Spielzeit beiseite stehen werden.
Auch im Nachwuchs- und Damenbereich ging es beim Phoenix deutlich voran. Dank steigender Mitgliederzahlen konnten sechs Nachwuchs-Teams von U9 bis U20 an den Start gehen und bilden inzwischen eine breite Basis für einen durch und durch gesunden und funktionierenden Eishockey-Standort mit wachsender Perspektive. Die U15, welche in einer Spielgemeinschaft mit dem EV Duisburg an den Start gegangen war, konnte unter Headcoach Joschua Schmitz die Bezirksliga-Meisterschaft gewinnen, die U20 entschied die Landesliga-Meisterschaft für sich. Auch dem neu formierten Damen-Team gelang eine verlustpunktfreie Premieren-Saison, gekrönt von der Landesliga-Meisterschaft und der Option, den sportlichen Aufstieg in die 2. Liga Nord wahrzunehmen.
Alles also im grünen Bereich an der Niers? „Im Moment sieht es doch ganz gut aus bei der GEG, aber wir würden etwas falsch machen, wenn wir uns mit dem Erreichten zufrieden geben würden“, so Joschua Schmitz, der neben seiner Rolle als Headcoach auch als Sportliche Leitung für den Gesamtverein verantwortlich ist.
Besonders auch in der Nachwuchsarbeit will sich der Verein kontinuierlich weiterentwickeln und den Kids schließlich mit der ersten Mannschaft eine reizvolle sportliche Perspektive bieten. Diese soll zudem gerne auch als mögliches Sprungbrett ins höherklassige Eishockey dienen und so auch für Talente aus dem Umland attraktiv sein. Goalie Leon Jessler hat es bereits in dieser Saison vorgemacht und den Sprung zu den Duisburger Füchsen in die drittklassige Oberliga vollzogen.
Auch wenn die Eiszeit an der Niers gerade erst beendet ist, so haben längst die Planungen für die nächste Saison begonnen. „Die ersten Gespräche mit den Jungs haben bereits stattgefunden und es sieht so aus, dass ein Großteil der Mannschaft zusammenbleiben wird“, lässt Joschua Schmitz bereits jetzt wissen. Ende Mai findet voraussichtlich die Verbands-Tagung statt, welche über die Ligenzusammensetzung und den Spielmodus entscheiden wird. Eines steht jedoch bereits jetzt fest: Der Phoenix will 2024/25 wieder angreifen und sowohl im Nachwuchsbereich, beim Damen-Team und der ersten Mannschaft die nächsten Entwicklungsschritte machen.
Für diese Spielzeit bedanken sich die Blau-Gelben herzlich bei allen Fans, Sponsoren und Helfern, sowie allen passiven und aktiven Vereinsmitgliedern für die großartige Unterstützung und Treue.
Nach der Saison ist vor der Saison…
…Kommt gut durch die Sommerpause!
(Pressemitteilung Grefrather EG, 20.03.2024, Fotos: JOTIGG)
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